Radtour vom Osterzgebirge in die Lausitz und zurück

Urlaub ist für mich auch Radfahren, auch wenn es wie hier von und nach Hinterhermsdorf ständig bergauf und bergab geht. Das sollte mich nicht abschrecken eine etwas längere und auch anspruchsvolle Radtour zu machen. Ich plane meine Radtouren ja vorher und wusste daher auch, was auf mich zukommt. Vorneweg, es war anstrengend, ja, aber es war auch wunderschön. Habe ich bei meiner ersten Radtour hier ab Hinterhermsdorf, knapp 40 km, versucht, die Steigungen in einem Rutsch zu fahren, bin ich hier etwas vorsichtiger gewesen und bin die Steigungen, je nach schwerer Atmung, Stück für Stück nach oben gefahren. Es waren eigentlich nicht so sehr die Beine, die mich am Berg dann auch mal pausieren ließen, es war echt die Atmung, ich musste erstmal wieder normal atmen.

Los geht es also von Hinterhermsdorf und gleich rein in den Nationalpark Sächsische Schweiz, der gleichnamigen Nationalparkroute folgend. Ein Stück parallel zum Flüsschen Kirnitzsch geht es immer durch Wald, links und rechts die Sandsteinfelsen, auf und ab, auf Waldwegen, teils asphaltiert, teils Waldweg, teils Schotter in Richtung Zeughaus.

Auf der Zeughausstraße, die ich bis fast zum Lichtenhainer Wasserfall entlang gefahren bin, ist es dann doch passiert – eine Reifenpanne. Auch das noch, hat der Schotter dann doch so in meinen Reifen gepiekst, das ich zunächst nicht weiter fahren konnte. Ich habe bei meinen Radtouren aber immer wenigstens einen Ersatzschlauch dabei, also war dieses kleine Malheur auch recht schnell behoben. Außerdem war ich so auch zur Zeit am Lichtenhainer Wasserfall, der nur alle halbe Stunde sein vorher irgendwo gestautes Wasser ablässt. Hat doch gepasst diese kleine – unfreiwillige – Rast.

Dem Dorfbach Lichtenhain, dem Wasserspender des Lichtenhainer Wasserfalls, mehrere 100 m immer bergauf – allerdings ziemlich sachte – folgend, hier übrigens auch noch die Nationalparkroute Sächsische Schweiz, erreicht man dann Lichtenhain. Den Nationalpark hat man jetzt verlassen, weiter geht es auf ruhiger Straße in Richtung Ulbersdorf, ab hier auf einer etwas belebteren Straße bis nach Lohsdorf.

Ab Ehrenberg fährt man dann wieder auf ruhiger Straße, Zeit, sich in aller Ruhe auch das Rundherum anzuschauen, hin und wieder mal eine kleine Pause um die Atmung wieder auf ein Normalmaß zu bringen, dann auch mal eine deutlich schnellere Abfahrt mit Konzentration auf die Straße, erreicht man dann Neustadt in Sachsen.

Teilweise recht hübsch, trotzdem ziemlich schnell durch geht es dann entlang einer Kleingartenkolonie, jetzt im Sommer schön anzusehen, ab hier übrigens der Mittellandroute D4 folgend, erreicht man hinter Berthelsdorf dann den Hohwald, ein teilweise dichter und düsterer, aber nicht unheimlicher Wald, wir sind jetzt im Oberlausitzer Bergland, also immer noch dieses ständige bergauf und bergab, und weiter bis nach Neukirch (Lausitz). Weiter, einige kleine Orte durchfahrend, überquert man dann irgendwo hinter Steinigtwolmsdorf die Grenze zur Tschechoslowakei, so richtig mitbekommen habe ich das aber nicht.

In Sebnitz wird dann Deutschland wieder erreicht, das war allerdings nicht zu übersehen, die üblichen Geschäfte auf tschechischer Seite für den billigen Einkauf für die Touristen aus Deutschland und das Willkommensschild „Bundesrepublik Deutschland“. Hier in Sebnitz, so kurz vor dem Ende dieser Radtour, habe ich mir dann noch ein klein wenig Zeit genommen, diese kleine Stadt ist wirklich sehenswert, einen kleinen Imbiss und ein alkoholfreies Hefeweizen gab es auch noch, bevor es dann mühevoll bergauf in Richtung Hinterhermsdorf ging.

Hier habe ich dann aber kurz die mir zu stark befahrene Straße verlassen, ein kurzes Stück entlang eines Feldweges, auf dem ich nicht nur wegen des starken Anstiegs nicht fahren konnte, sondern schieben musste. Oben angekommen allerdings, den Blick nochmal zurück in Richtung Sebnitz gerichtet, hat sich dieses kurze Stück nicht auf dem Fahrrad sitzend dann doch gelohnt. Weiter bergauf bis nach Saupsdorf fährt man dann das letzte Stück bis rein nach Hinterhermsdorf wieder bergab.