Fazit nach mehr als 1000km mit dem Fahrrad auf dem Weg zur Arbeit

Wer mich kennt, oder besser, wer ab und an mal auf Radfahren macht Spass unterwegs ist, weiß, dass ich eigentlich fast ausschließlich Radtouren fahre. Also nichts alltägliches, sondern Radfahren weil ich es will, weil es mir Spass macht.

Soviel Zeit, wie die ganzen Jahre vorher, habe ich jetzt allerdings nicht mehr, das ich mich jedes Wochenende aufs Fahrrad setzte und den ganzen Tag bei einer Radtour unterwegs sein kann. Die Bewegung, den Ausgleich zu meiner Tätigkeit, das "Unterwegs sein", den Sport brauche ich aber trotzdem. Also fahre ich jetzt so oft wie es geht mit dem Fahrrad bis zur Arbeit und natürlich auch wieder zurück. 

Alles in allem in diesem Jahr schon mehr als 1000km, die ich geradelt bin, nur um zur und von der Arbeit zu kommen. Ich nutze mein Fahrrad jetzt auch alltäglich und es macht mir trotzdem Spass! Herrlich früh am Morgen die noch kühle, klare Luft zu atmen, herrlich nach einem Tag im Büro auf dem Weg nach Hause radelnd abzuschalten.

 

durch den Verkehr

Viel kann man lesen über rücksichtslose Zeitgenossen im Straßenverkehr, Autofahrer schimpfen über Radfahrer und Fußgänger, Radfahrern gehen Autofahrer auf den Geist, Fußgänger sollten eh besser zu Hause bleiben, Fußgänger finden die anderen beiden Verkehrsteilnehmer sowieso blöd - und täglich meckert jeder über jeden.

Nach knapp 30 Tagen alltäglichem Radfahren kann ich das so nicht bestätigen, alles läuft eigentlich ganz easy. Ja, ok, es kommt vor das "die Anderen" mal was nicht richtig machen, seien es Autofahrer, die mir den Radweg blockieren oder mich auf dem Radweg nicht für voll nehmen - aber hier gibt es auch solche, die sich dafür entschuldigen. Das ist doch nett, oder? Es gibt Fußgänger, die an einer Haltestelle wartend das auf dem Radweg tun müssen, aber sollte man nicht sowieso, da wo viele Menschen sind, etwas langsamer und umsichtiger fahren? Es gibt Radfahren macht Spass, der frühmorgens, wahrscheinlich noch das Kopfkissen im Gesicht, an einer Strasse in großem Bogen abbiegt und plötzlich vor einem riesen Müllauto steht. Jeder macht mal was nicht ganz richtig, aber muss deswegen gleich jeder über jeden schimpfen? Ein freundliches Nicken mit dem Kopf ist immer besser als der ausgetreckte Mittelfinger, ein langsameres Fahren mit dem Fahrrad oder auch mal das Anhalten vor einem Hindernis, wie z.B einem Fußgänger ;-), macht weniger Stress und ist weniger aufregend als das gnadenlose Draufzuhalten. Und wenn man selbst mal durch ein Müllauto, durch ein riesengroßes Müllauto, durchfahren will, dann ist es doch eigentlich schön, wenn der Fahrer dieses großen Autos rechtzeitig die Bremse findet. Dankeschön dafür.

 

die Zeit

Mein Weg zur Arbeit ist gut 19km lang, hin 19, zurück 19, für eine Richtung brauche ich ca. 55 Minuten, das sind ungefähr 20-21 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit.

Mit dem Auto ist der Weg nur 17km lang, hierfür brauche ich auch eine knappe Stunde. Wenn es gut läuft und es ist wenig Verkehr, dann ist das auch in 35-40 Minuten zu schaffen, aber wann läuft es hier in Berlin schon mal gut. Ich habe auch schon weit mehr als eine Stunde benötigt. Die Durchschnittsgeschwindigkeit läge hier bei einer knappen Stunde Fahrzeit noch unter der des Fahrrads, bei ungefähr 19 km/h. Will ich nicht, wenn ich mit dem Auto fahre, auch schneller sein? Das das sogar langsamer ist, hätte ich so erstmal nicht vermutet - ist aber so.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln brauche ich sogar etwas mehr als eine Stunde - und das, obwohl der Nahverkehr gerade hier in der Großstadt gut aufgestellt ist. Zugute halten möchte ich den Öffis noch, das die reine Fahrzeit in Bus und Bahn nicht länger ist, als die mit dem Fahrrad oder auch mit dem Auto. Aber... ich brauche auch die Zeit bis hin zur Bahn/Bus.

 

Alles in allem - mit dem Fahrrad ist man in der Großstadt doch am schnellsten unterwegs. Und wenn man als Radfahrer daran denkt, das man selbst auch nicht immer 100% aufmerksam ist, dann kann man doch ganz relaxt auch jeden Tag mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren. Und sportlicher, entspannter, angenehmer und gut für Körper und Geist ist es auch noch.

 

Und nun - rauf mit euch aufs geliebte Fahrrad.

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Kommentare: 3
  • #1

    Hanspeter (Donnerstag, 22 August 2013 04:44)

    Hallo,
    Ich frage mich wenn du täglich ca 2 Stunden mit dem Fahrrad fährst legst du da vor jeder fahrt deine <a href="http://www.intersport.at/eshop/Radsport/Fahrradbekleidung">Radbekleidung</a> an oder fährst du mit deinen Arbeitsbekleidung. Ich selbst muss mir immer meine Radhose anziehen weil mir bereits nach 30 minuten schon so der a*** wehtut das es richtig unangenehm ohne wird. Daher beneidenswert.

  • #2

    Jörg (Donnerstag, 22 August 2013 09:51)

    Nein, ich trage keine spezielle Radkleidung, eher etwas sportliches aber auch bürotaugliches. Bei Bedarf ziehe ich mich um.
    Und für deinen Allerwertesten ;-) kannst du ja hier mal gucken:
    http://www.radfahren-macht-spass.de/startseite/wissenswertes/sitzposition/

  • #3

    Ulf (Sonntag, 05 Juli 2015 13:11)

    Das mit dem gegenseitigen Verständnis und kurz mit dem Kopf nicken ist toll.
    Bei uns Wortkargen Dithmarschern ( ist ein Kreis in Schleswig Holstein) an der Nordsee ist es aber eine einfache Begrüßung. Bei ganz viel Sympathie nimmt man auch Daumen und Zeigefinger an den Hut beim nicken. Das erspart uns echt viel Worte. Z.B. das sonst obligatorische MOIN, welches wir zu jeder Tag und Nachtzeit sagen.