Radtour Zeeland - Bunkerroute




Routenbeschreibung

zum mahnenden Gedenken
zum mahnenden Gedenken

Ganz sicher wegen der Nähe zu England haben die Niederlande, und hier Zeeland, auch eine dunkle Geschichte aus den Jahren 1933- 1945.

Bei meinen Urlaubsvorbereitungen und -planungen bin ich auch auf diese Geschichte der Inselgruppe Zeeland aufmerksam geworden und entdeckte dabei, dass es hier auf den Inseln, insbesondere Walcheren und Zuid- Beveland teils monströse, teils minimale Bunker, viele noch erhalten, aus der Zeit des 2. Weltkrieges gibt. Ganze Bunkeranlagen, ganze Festungen stehen hier noch zur Mahnung an die dunkle Vergangenheit. Ich plante also eine Radtour, die das Schöne meines Urlaubsgebiets mit dem Schrecklichen der Vergangenheit verbindet.

Los geht es gleich an meiner Unterkunft, nicht weit von hier findet sich das Deich- und Weltkriegsmuseum - Polderhuis - in dem die frühe Geschichte von Walcheren über die Kriegszeit bis 1945 und der anschließende Wiederaufbau dokumentiert wird. Auf und am Deich stehen Zeugen dieser Vergangenheit, ein Panzer und ein Landungsboot der Alliierten kann hier außerhalb des Museums besichtigt werden. Ich bin ein Museumsgänger bei schlechtem Wetter, hatte aber kein schlechtes Wetter. Gut oder schlecht? Jedenfalls habe ich dieses Museum nicht besucht, werde das aber ganz sicher nachholen, wenn ich wieder in Westkapelle Urlaub mache. Und das Wetter schlecht ist.

Hier am Museum habe ich mich trotzdem kurz aufgehalten und die Informationen außerhalb des Museums betrachtet und gelesen und bin dann mit meinem Fahrrad weiter Geschichte entdecken.

friedlich
friedlich

Der erste Bunker an meiner Radtour machte dann auch einen voll friedlichen Eindruck, alles war begrünt und davor standen ganz entspannt zwei Pferde.

Durch wunderschöne, teils sehr bunte Landschaften mit den typischen Holländermühlen, von denen ich auf jeder meiner Radtouren hier auf Zeeland immer nur eine fotografiert habe, brauchte es dann eine Weile bis zum ersten Bunker, der auch einen ersten Eindruck bei mir hinterließ. und keinen guten, obwohl auch dieser Bunker in heutiger Zeit wohl als Lager- und Kühlraum dient. Friedlich.

Fort Rammekens
Fort Rammekens

Bei Ritthem, vorher hatte ich noch eine Rast in absolut einmaliger Ruhe und Entspannung, nur den Vögeln lauschend, gemacht, dann die erste große Bunkeranlage, Fort Rammekens. Nun hab ich echt gedacht, das stammt alles aus dem 2. Weltkrieg, jetzt, wo ich das hier erzähle und nebenher noch ein wenig recherchiere, stelle ich fest, das das Fort Rammekens schon im 15. Jahrhundert anfing Geschichte zu schreiben. Hatte im 2. Weltkrieg aber als Teil des Atlantikwalls eine große Bedeutung. Schon sehr monströs habe ich hier nur ein Foto aus der Ferne gemacht.

Uncle Beach Memorial
Uncle Beach Memorial

Von Ritthem bin ich dann der Küstenlinie gefolgt, hier auf der anderen Seite des Meeres die Küste Englands im Blick, erreichte ich dann Vlissingen, erst das Uncle Beach Memorial, hier landeten die Briten 1944 an der holländischen Küste, hier zu besichtigen auch ein komplett eingerichteter deutscher Bunker.

Noch ein Stück weiter erreichte ich dann die Kasematten Vlissingen, eine gigantische Bunkeranlage schon aus dem Jahre 1811, auch diese Anlage spielte im 2. Weltkrieg eine große Rolle und ist heute zu besichtigen. Hier dann noch die voll eingerichtete Garnisionsbäckerei.

Hier in Vlissingen fand am Tag meiner Radtour das Bevrijdingsfestival (Befreiungsfestival) statt, hier war eine Menge los, meine Radtour war ein wenig umgeleitet, weil ich durch die Massen noch nicht mal schiebend mit dem Fahrrad weiter gekommen wäre. Etwas abseits der von mir gewählten Route kam ich dann aber weiter und habe mich auch interessiert ein wenig umgeschaut.

früher schrecklich, heute friedlich
früher schrecklich, heute friedlich

Ab Vlissingen fuhr ich wieder der Küste entgegen, über Koudekerke und Zoutelande, hier entlang der Landfront Vlissingen, reihenweise kleinere Bunker, in denen sich bis zu 8 Soldaten den Platz teilten, stehen hier entlang einer Linie. Einige dieser Bunker kann man auch von innen besichtigen, mir allerdings war das nichts, wollte ich von den heutigen Bewohnern dieser Bunker nicht überrascht werden.

Jetzt noch entlang des Westkapelschen Kreeks, einem Binnengewässer, auf wunderschönem Radweg erreichte ich dann wieder Westkapelle.


Bildergalerie Bunkerroute


Video Bunkerroute